Betriebsleiterin Mandy Herforth-Klöber von ANTEA Bestattungen im Interview

 

„Wir von ANTEA stehen für ein harmonisches und familiäres Begleiten und für Individualität, also dafür, dass jede Person kriegt, was sie möchte. Auch außergewöhnliche Dinge wie zum Beispiel eine Diamantbestattung. 

Bei uns haben die Trauernden auch viele kreative Freiräume. Da wird schon öfter mal ein Sarg bemalt. Gerade bei den Sternenkindern, die wir bestatten, ist es enorm wichtig, dass die Eltern ihrer Trauer Ausdruck verleihen können. 

Wir haben schon viele besondere Bestattungen organisiert, ich erinnere mich vor allem an die von jungen Menschen, wo riesige Freundeskreise zusammenkamen, Metallica gespielt wurde und die Trauergemeinde mit Gedenklichtern über den Friedhof zog.

Auch die jährliche Feier unseres Instituts in Bautzen zum Totensonntag, wo wir noch mal all der Verstorbenen gedenken, die wir in dem Jahr bestattet haben, hat sich herumgesprochen und wird jetzt nach Corona hoffentlich wieder stattfinden können. Ansonsten haben wir in der Corona-Zeit aber auch gemerkt, dass kleine Trauerfeiern ebenfalls sehr stimmungsvoll sein können. 

Vor allem ist uns wichtig, von Anfang bis Ende für die Menschen da zu sein, vom ersten Trauergespräch über den Abschied auf dem Friedhof bis hin zur Danksagung. Wir möchten dafür einstehen, dass alles klappt und so abläuft, wie es besprochen wurde, und dass jeder und jede den Abschied bekommt, der zu ihr oder ihm passt.

Es ist gut, dass die Menschen sich mittlerweile mehr informieren, was sie für Möglichkeiten haben in der Bestattung. Das unterstützen wir und geben zusätzlich Anregungen. Nachhaltige Bestattungen und die Digitalisierung in der Kommunikation und im Gedenken sind Trends, die wir verzeichnen. Es werden viele eigene Dinge – letzte Kleidung oder Sargbeigaben – mitgebracht.

So gut dieser Wandel und die Entwicklung zur Selbstbestimmung ist – wir freuen uns auch immer darüber, einfach eine Stütze für die Menschen sein zu können. Wenn jemand stirbt, ist das so eine Ausnahmesituation, da ist es einfach wichtig, dass man sich auf uns verlassen kann und wir Empathie für die Situation haben. Wir nehmen alles ab, was wir können - die ganzen Formalitäten zum Beispiel. Die Zeit ist ja so schon schwierig genug für Trauernden. 

Mein ultimativer Rat wäre: Lassen Sie sich Zeit. Gerade bei uns in der Region haben wir die Flexibilität, dass wir die Zeitspanne von acht Tagen plus Wochenende für die Bestattung haben. Da muss nichts übers Knie gebrochen werden. Und man kann in Ruhe gemeinsam überlegen.“

 

Grafik: Ahorn Gruppe, Jana Pelenus


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